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Ein Garten ohne Blumen ist
wie ein Leben ohne Liebe.
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Mein persönliches Sommermärchen

Landesgartenschau Bad Schwalbach 2018

Es erfüllt mich schon mit Freude und Stolz zugleich, auf der Landesgartenschau in Bad Schwalbach als Sieger den Fachjury Preis gewonnen zu haben. Es zeigt mir, dass mein Konzept, alte Ressourcen in unserem Schaugarten „Heimkommen“ mit moderner Gestaltungsmöglichkeit zu verbinden beim Publikum angekommen ist und sich der Aufwand sowie das Engagement gelohnt haben. Als ich vor ca. 2,5-3 Jahren zum ersten mal die Bewerbungsunterlagen für einen Schaugarten in Bad Schwalbach auf dem Tisch hatte, musste ich 2-3 Monate darüber nachdenken ob ich das machen will. („Willst Du Dir das wirklich antun“, Worte meiner Frau).

Das Motto

Zum diesjährigen Motto

„Natur erleben, Natürlich leben“

haben wir einen Schaugarten mit dem Titel
„Hereinkommen“
gestaltet

Der Garten stellt für uns die gelungene Verbindung zwischen leben, spielen und genießen des heimischen Gartens dar. Wichtig war uns die Verwendung natürlicher Materialien und Gestaltungselemente mit regionalen Bezug sowie die Bepflanzung mit heimischen Pflanzen und Gehölzen.

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Aber vor allem das Thema der Landesgartenschau hat mich angesprochen: „Natur erleben. Natürlich leben“, regionale Beiträge aus der Region. So war es dann klar, dass ich die Kastanienvorkommen des Vordertaunus mit in den Mittelpunkt des Gartens stellen werde. Dipl-Ing. Sabine Brusius, mit der ich bereits in Bad Nauheim einen Themengarten gebaut habe, konnte ich schnell davon überzeugen, wieder gemeinsam an den Start zu gehen.

Am Anfang steht immer eine Vision
Vorstellungen über ein Lebengefühl, besondere Materialwünsche und Gestaltungsformen zu Verbindungen mit örtlichen Gegebenheiten, ist immer wieder eine reizvolle Herausforderung.
Johannes Schießer
Geschäftsführer

Der Plan entsteht
Die fachlich kompetente Visualisierung der Idee in einem fertigen Plan erfordert immer ein feines Gespür für die Vorstellungen des Kunden!
Sabine Brusius, Dipl.-Ing.(FH)

Und so haben wir schnell den alten Baumstamm einer Edelkastanie und eine Sitzecke mit alten Kieselpflasterungen in den Mittelpunkt unseres Schaugartens gestellt. Also bemühte ich mich bei Hessenforst Königstein um einen alten abgestorbenen Kastanienstamm. Die Stämme die uns das Forstamt Königstein zugedacht hatte, waren aus unserer Sicht zu schmal im Durchmesser, um damit unsere Idee umsetzen zu können. Denn wir wollten einen Hohlraum im inneren des Stammes als Kletter- oder Steigraum haben, um drum herum einen Hochsitz oder Kletterturm weiter entwickeln zu können. Durch die guten Verbindungen meines Bruders in die Fäll- bzw. Holzmachszene hier in der Region, haben wir dann eine Stammteillieferung von Holzstämmen bzw. Stammteilen der Fällung Kronberger Bahnhof von einem Landwirtschaftlichen Betrieb aus Oberursel auf unseren Holzplatz bekommen. Wahrscheinlich wegen Übergröße auf kurzem Weg zur Entsorgung nach Mammolshain.

Schrittweise
Umsetzung
des Plans…

Das ganz besondere Baumhaus aus einem ca.300 Jahre alte Stamm einer Edelkastanie…

Dabei war auch der 327 jährige alte Kastanienstamm. Genau das was ich gesucht habe. Denn eigentlich sollte diese Fuhre Holzstämme zu Brennholz verarbeitet werden. Nachdem ich dann meinen Mitarbeitern erklärt hatte, was ich damit vor habe, wurde der zum Teil weiche und hohle Innenstammbereich mit Motorsägen und Holzfräsen weiter ausgehöhlt. Ein weiteres Problem war dann auch, den Stamm als Hochsitz oder Kletterturm weiter zu entwickeln. Dazu holten wir uns den TÜV Hessensüd mit ins Boot. Nach Besichtigung des Stammes und Besprechung mit dem TÜV, wurde dann sehr schnell klar, dass es eine Aussichtsplattform oder Hochsitzbaum wird. Die Sicherheitsbestimmungen für ein Spiel- bzw. Kletterturm sind andere als für einen Hochsitz. Es wurde festgelegt, dass ein frostfreies Fundament als Untergrundstandort betoniert werden muss, wo man dann den Stamm mit starken Winkeleisen fixieren kann. Daraus wurde uns dann schnell klar, dass wir eine Hochsitzsituation auf dem Kopf des alten Baumstammes entwickeln müssen.

 

Das Bauholz dazu, natürlich aus Kastanienholz, hatte ich schon ein Jahr vorher gesammelt und auf unserem Holzplatz abgelagert. Also bestellte ich im Frühjahr 2017 ein flexibles Holzgatter um daraus Kanthölzer, Bretter und Latten schneiden zu lassen. Natürlich hatten wir davor den ersten Plan und eine grobe Massenermittlung gemacht. Wir brauchten Kanthölzer in verschiedenen Längen und Stärken für die die Unterkonstruktion, Bohlen für den Holzsichtboden, Schwarten für die Umrahmung des Hochsitzes und Bretter als Geländer und Treppenaufgang. Nachdem das Material soweit vorbereitet war, machte ich mir natürlich auch Gedanken darüber, wer kann so eine natürliche Symbiose Stamm und Hochsitz bauen.

Neben einem meiner Vorarbeiter sprach ich zwischen den Jahren 2016/2017 einen alten Freund an, der gerade als Dachdecker in Pension gegangen ist und als Hobby schon viel Erfahrung mit Holzbau, Schnitzerei und Holzkunstwerk hat. Nach einigen Tagen Bedenkzeit sagte er sein Mittun beim Bau des Hochsitzes zu. Dies war für mich sicherlich ein Glücksgriff und die halbe Miete. So wusste ich, dass alte erfahrene Holzkunst, gespickt mit jugendlicher Dynamik und Kreativität vorhanden war. Es konnte nun was Besonderes gebaut werden.

Die grundlegenden
Gestaltungselemente finden ihre Position
– die Grundfläche wird eingeteilt
– Wege und Beete angelegt
– die Terrasse und die
Sichtschutzwand wird installiert

 

 

So konnte ich dann auch einen in Kronberg/Mammolshain ansässigen Schreinerbetrieb (Holzdesigner) überzeugen, für uns mit die Tisch- und Bankauflagen zu gestalten. Natürlich hatte dann auch meine begleitende Ingenieurin Sabine Brusius mittlerweile ein Vorentwurf gemacht, so dass wir uns dann im Frühjahr 2017 zu Gesprächen in meinem Büro trafen, um den Gestaltungsplan unseres Schaugartens zu beschließen. Das mit Holzfüllung gestalterische Element (halbes Oval) aus Cortenstahl mit verschiedenen Holzstücken, Durchmessern und vor allem das ausgeschnittene Herz in der Buchenholzscheibe und in der Ecke wieder integriert bzw. verbaut, machte dieses räumliche Element auch zu unserem Kunstwerk bzw. Fotoplatz der ganzen Schau. So ist es vor allem meinem Vorarbeiter zu verdanken, dass diese Holzfällung sich als Kunstwerk entwickelt hat, denn er hat Kreativität mit künstlerischen Elementen verbunden.

      Details ausgesprochen erwünscht!

Dies ist Ihm sicherlich auch bei der Bauweise der Kieselpflasterung so gelungen. Exakt nach meiner Vorstellung hinzupflastern, bedurfte es handwerkliches Geschick bzw. Hochwertigkeit, um dies dann mit mir gemeinsam umzusetzen. Das rote Auge als Mittelpunkt und Bezugsachse zur Sonne hin, wurde häufig bestaunt. Der Augapfel mit den Wimpern oder Strahlenlinien hin zur Sonne. Die Pflanzengestaltung und Auswahl lag ganz in der Hand meiner Planerin, die mit viel Gespür und natürlicher Eleganz die Pflanzenauswahl traf. Natürlich war mein Wunsch dabei eine Edelkastanie als Hochstamm 20/25 als Dominante im Eingangsbereich zu platzieren.

Da die Bepflanzung durch Kräuter und einfache bäuerliche Jahresblüher geprägt waren, bestellten wir rechtzeitig Samen, um diese Qualität dann auch sicher zu stellen. So bereitete ich mit meinen zwei Auszubildenden bereits Anfang Januar 2018 die Aussaatkisten vor, die sich in meinem Wintergarten schnell entwickelten. Diese wurden pikiert und in 6er Töpfe vereinzelt. Ende März 2018, an einem Samstag, platzierten dann der Meister mit seinen Auszubildenden nach Pflanzplan der Planerin die Stauden in dem Schaugarten. Dafür dass der Boden teilweise noch gefroren war, haben die Pflanzen sich gut und schnell sehr kräftig entwickelt. So wurde dann in der Woche der Eröffnung noch das Holzhacksel um den Stamm herum verteilt sowie die 20 m² Rollrasen verlegt.

Chefsache
Pflanzen platzieren
auch eine gute Gelegenheit zur
Lehrlingsausbildung

 

 

Nun konnte also die Schau vom 27. April bis 07. Oktober anfangen. Ich hatte sicherlich viele schöne Begegnungen mit vielen Interessanten Leuten und natürlich viel Lob über unser „Werk“ erfahren. Denn es ist uns gelungen, historische Produkte modern aufzubereiten und zugleich als Kunstwerk und Mahnmal wahr genommen zu werden. Das I-Pünktchen dieses Werkes und Schaugartens war aber vor allem für mich, das es mir mit meinen Mitarbeitern gelungen ist, den Wurzelstock des alten Baumstammes im Oktober 2017 in unsere Fruchtsortenanlage um zu pflanzen und das Weiterwachsen des 327 jährigen Baumes damit sicher zu stellen. Was hat dieser alte Baumstamm wohl schon alles erlebt?

Die Terrasse…
Ein ganz besonderer Blickfang
entsteht durch einen aufwendig
verlegten Materialmix

Besonderes Können und Liebe zum Detail zum Detail zeigt sich auch in der Anwendung der alten Technik der Kieselpflasterung. Einige Mitarbeiter beherrschen diese spezielle Technik.

Die individuell angefertigte
Sitzgruppe findet ihren Platz…
eingerahmt wird der Garten sowohl von der
Holzwand wie einer Zierapfelhecke und einem
Staketenzaun aus Kastanienholz…

Vorbereitung der Flächen auf den
Feinschliff
Verlegung Rasen, Finish der Pflanzbeete
und der Spielfläche

„Eine spezielle Anfertigung aus dem langlebigen Kastanienholz rundet den Sitzplatz ab


…und man wird lange Freude an ihr haben“

Der Aussichtsturm ist
fertig und bekommt
selbstverständlich…

… ebenfalls ein paar
liebvoll gestaltete
Highlights!

Impressionen

Anne Köhler
Baumkönigin des Jahres 2018
Baum des Jahres ist die Edelkastanie

Das Team
Gemeinsam sind wir stark!
Bei dem Projekt der Teilnahme an der Landesgartenschau
in Bad Schwalbach hat
Jeder
Mitarbeiter seinen Anteil zum
Erfolg beitragen!

Herzensangelegenheit

die Fähigkeit sich für ein Projekt zu
begeistern.
die gemeinsame Liebe zur Natur,
die Freude an den schönen Dingen des
Lebens teilen zu können,
die Krisen gemeinsam zu meistern
und
sich gegenseitig zu unterstützen, ist
die Quelle der Kraft für unser
gemeinsames Schaffen!

Gabriele Schießer
&
Johannes Schießer

Der krönende Abschluss…

Es hat mich mit Stolz erfüllt, dass
wir diese Preise für unsere Leistung
erhalten haben und auf diese Weise sichtbar wurde, dass dieses Projekt
von Anfang an mit viel Engagement
und Herzblut betrieben wurde.

„Besonders gefreut hat mich als man
mir sagte: Herr Schießer, sie haben
mit ihrem Garten mein Herz
berührt!“